Der Bund der Jugendfarmen und Aktivspielplätze e.V. (BdJA) ist ein bundesweiter Dach- und Fachverband für die Offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Derzeit repräsentiert der BdJA über 200 eigenständige, überwiegend freie Trägervereine. Ziel der Arbeit des Verbandes ist es, dass pädagogisch betreute Spielplätze wie Kinder- und Jugendfarmen, Aktiv- und Abenteuerspielplätze, Kinder- und Jugendbauernhöfe, Stadtteilfarmen und ähnliche Einrichtungen geschaffen, als Regeleinrichtung betrieben und politisch wie wirtschaftlich abgesichert werden. Daneben arbeitet er an der inhaltlichen Weiterentwicklung der Spielplatzpädagogik und fördert seine Mitgliedsorganisationen in ihrer fachlichen Zielsetzung.

Der BdJA ist Herausgeber der Fachzeitschrift Offene Spielräume und zahlreicher anderer Publikationen aus dem Bereich der Offenen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Der Bund der Jugendfarmen und Aktivspielplätze e.V.

  • ermutigt Bürger*innen, eigene Ideen und Erfahrungen in konkrete Initiativen umzusetzen und stärkt so die Zivilgesellschaft.

  • stellt beispielhafte Initiativen und Einrichtungen in Publikationen vor und verhilft ihnen bundesweit zu mehr Anerkennung.

  • gibt die Zeitschrift „Offene Spielräume“ sowie weitere Arbeitshilfen und Bücher zur Offenen Kinder- und Jugendarbeit heraus.

  • unterstützt Mitgliedseinrichtungen bei Planung, Durchführung und Auswertung ihrer Aktivitäten im gesamten Bundesgebiet.

  • fördert den fachlichen Austausch durch überregionale Veranstaltungen, Fortbildungen und Projekte.

  • berät Kommunen und Fachkräfte bei der Planung kindgerechter Spiel- und Erlebnisräume und unterstützt bedarfsgerechte Angebote.

  • pflegt den Kontakt zu Behörden und Verbänden auf Länder- und Bundesebene.

  • engagiert sich international durch Fachtagungen, Austauschprogramme und europäische Informationsangebote.

  • arbeitet mit anderen Organisationen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit auf Landes- und Bundesebene zusammen.

  • trägt mit Modellprojekten wie „Inklusion in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“ zur Weiterentwicklung des Arbeitsfeldes bei.

  • beteiligt sich aktiv an bundesweiten Netzwerken, u. a. im Bündnis Recht auf Spiel, beim Deutschen Kinderhilfswerk, der National Coalition, im Paritätischen Gesamtverband und im Kooperationsverbund Offene Kinder- und Jugendarbeit.

Leitbild

Grundlage unserer Arbeit ist ein gleichberechtigtes, achtsames und damit verantwortungsvolles Miteinander im gegenseitigen Umgang, insbesondere mit Kindern und Jugendlichen, mit Tieren und der Natur. Wir treten ein für ein inklusives menschliches Zusammenleben. Dabei nehmen wir eine Haltung ein, die Vielfalt an Lebens- und Ausdrucksformen, Gleichberechtigung und Pazifismus fördert.

Warum gibt es uns?

Weil es uns wichtig ist, wo und wie Kinder spielen und lernen

Spielen ist für die Entwicklung von Kindern elementar. Kinder und Jugendliche brauchen Raum für Primärerfahrungen und damit die Möglichkeit, sich und ihre Umgebung mit allen Sinnen wahr zu nehmen und sich die Welt anzueignen. Spielen ist für junge Menschen ein wichtiger und ernsthafter Vorgang, der höchsten Bildungscharakter hat. Weil naturnaher Raum als Spielort eine besondere Bedeutung beim Sammeln von erfassbaren Erfahrungen hat, setzen wir uns dafür ein, dass sinnhafte Orte zum selbst bestimmten Spielen und zur Entwicklung sozialer Verantwortung geschaffen und erhalten werden.

Die Einrichtungen des BdJA ermöglichen darüber hinaus in einer vorbereiteten Umgebung mit gezielten pädagogischen Angeboten ganzheitliche Lernerfahrungen zu machen, die zu Verständnis und Verantwortung für Tiere, Natur und Umwelt führen. Sie verstehen sich als Lernorte nachhaltiger Bildung.

Wofür stehen wir?

Für den Respekt gegenüber der Vielfalt in den Mitgliedseinrichtungen, die wir als positive Kraft sehen

Wir unterstützen alle Bemühungen, die die Offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Natur und vor allem auf pädagogisch betreuten Spielplätzen zum Inhalt haben. Dabei respektieren wir die Unabhängigkeit der einzelnen Träger.

Grundprinzipien wie Offenheit, Transparenz, Kostenfreiheit, Partizipation sind wesentliche Aspekte der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Idealerweise folgen die Projekte der Idee der Ganzheitlichkeit von Kopf, Herz und Hand.

Wir haben das Prinzip der Nachhaltigkeit im Blick und bemühen uns, gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen unsere Umwelt respekt- und verantwortungsvoll zu behandeln.

Bürgerschaftliches Engagement ist als Motor, Stütze und lebendige Verbindung für die Angebote unverzichtbar. Daneben setzen wir uns für die notwendige Übernahme von finanzieller und politischer Verantwortung der Öffentlichen Hand ein.

Wie setzen wir das um?

Wir nehmen Impulse auf und stellen sie interessierten Menschen zur Verfügung

Die Vielseitigkeit und Individualität der Menschen und Einrichtungen zeigt, dass Ziele auf verschiedenen Wegen zu erreichen sind. Deshalb geben wir Empfehlungen statt Richtlinien, stellen Wissen zur Verfügung und fördern die Kommunikation. Wir pflegen eine persönliche Nähe zu unseren Mitgliedseinrichtungen und regen zu Kooperation und Bildung von Netzwerken an.

Wir mischen uns in politische Diskussionen ein und transportieren unser Anliegen an möglichst viele Stellen. Zentrales Motiv ist die Etablierung von pädagogisch betreuen Spielplätzen in der Vielfalt der Bildungslandschaft. Wir bleiben offen für Veränderungen und gehen auf Neues ein. Das ständige Spannungsfeld zwischen Offenheit und Verbindlichkeit ist uns dabei bewusst.

Die Beteiligung der Einrichtungen an jugend-, bildungs- und gesundheitspolitischen Diskussionen und Maßnahmen ist uns wichtig und wird aktiv angeregt.

Wie ist unser professionelles Verständnis?

Engagement und Zufriedenheit in der Arbeit als Grundlage und als Ziel

Um unser Anliegen ernsthaft und wirkungsvoll umsetzen zu können, bedarf es eines positiven und an Stärken orientierten Arbeitsklimas, in dem Spaß, Lust und Freude entstehen können. Die hier Tätigen brauchen Freiraum und Unterstützung für persönliche Entwicklung, getragen von positiver Wahrnehmung und Empathie, Achtsamkeit sowie ehrlicher Wertschätzung.

Wir favorisieren konsensorientierte Teamarbeit mit flachen Hierarchien, in denen die genannten Qualitäten leben können. Dazu gehören auch Arbeitsbedingungen, die unterstützend und angemessen sind.

Teamfoto

Von links: Gisela Sann, Erfurt; Joachim Stockmaier, Freiburg; Mep Teufel, LE-Musberg; Hanna Ahrens, Hannover; Jana Erler, Dresden; Johannes Sachse, Stuttgart; Andrea Hedemann, Wuppertal; Jörn Puhle, Lübeck; Hans-Jörg Lange, Waldenbuch; Marcus Schmidt, Berlin; Martyn Sorge-Homuth, Berlin; Dr. Catarina von Schwerin, Kassel; Dieter Kerstan, Stuttgart; Astrid Sendke, Würzburg; Nicht auf dem Foto: Angelika Bergmann, Hannover; Klaus Schock, Schlaitdorf; Stefanie Zutz, Stuttgart. Das Foto ist entstanden während unseres Besuches auf dem Kinderbauernhof Kassel anlässlich der Klausurtagung des BdJA im Februar 2020

Die Idee pädagogisch betreuter Spielplätze geht auf den dänischen Landschaftsarchitekten Carl Theodor Sørensen zurück, der bereits in den 1930er Jahren erkannte, wie wichtig freies, selbstgestaltetes Spiel für Kinder ist. Ausgehend von Skandinavien verbreitete sich das Konzept international und fand ab den 1960er Jahren auch in Deutschland seinen Platz – unter anderem mit Abenteuerspielplätzen, Jugendfarmen und Kinderbauernhöfen.

Pädagogisch betreute Spielplätze bieten Kindern und Jugendlichen vielfältige Erfahrungsräume: bauen, werkeln, Tiere versorgen, gärtnern und Gemeinschaft erleben. Sie sind offen, kostenfrei und freiwillig nutzbar – Orte, an denen junge Menschen ihre Umwelt aktiv mitgestalten und sich ganzheitlich entwickeln können.

Unsere Geschichte

Die Geschichte der Jugendfarmen und Aktivspielplätze ist eng mit der Idee von freiem Spiel, Selbstbestimmung und gelebter Mitgestaltung verbunden. Seit ihren Anfängen im frühen 20. Jahrhundert haben sich diese besonderen Orte stetig weiterentwickelt – getragen von pädagogischem Engagement, gesellschaftlichem Wandel und dem festen Glauben an das Recht von Kindern und Jugendlichen auf Spiel, Entfaltung und Beteiligung.